Ein Winterspaziergang in Peking. Von der Ruhe der Tempelgärten bis zur pulsierenden Atmosphäre der Hutongs. Ein Winterspaziergang in Peking. Von der Ruhe der Tempelgärten bis zur pulsierenden Atmosphäre der Hutongs.

Ein Winterspaziergang in Peking. Von der Ruhe der Tempelgärten bis zur pulsierenden Atmosphäre der Hutongs.

Wenn der Winter in Peking Einzug hält, legt sich eine besondere Ruhe über die chinesische Hauptstadt. Die Straßen, die sonst von hektischem Treiben erfüllt sind, wirken entschleunigt und die historischen Wahrzeichen der Stadt strahlen eine fast meditative Gelassenheit aus. Ein Winterspaziergang in Peking ist ein Erlebnis, das die Harmonie von Geschichte, Kultur und Natur offenbart.


Der Himmelstempel: Stille inmitten der Metropole

Der Himmelstempel (Tiantan) im Süden Pekings ist ein magischer Ort im Winter. Die majestätischen Hallen, die einst von Kaisern für Gebetszeremonien genutzt wurden, sind in der kalten Jahreszeit oft in eine feine Schneeschicht gehüllt. Während die Sonne tief am Horizont steht, funkeln die blauen Dachziegel und die weißen Marmorstufen im diffusen Licht.

Die weitläufigen Tempelgärten laden zu einem Spaziergang ein. Hier sieht man ältere Bewohner Pekings beim Tai Chi, die trotz der Kälte in fließenden Bewegungen verharren. An den kahlen Bäumen hängen rote Wunschbänder, die von der Hoffnung auf ein gutes neues Jahr erzählen.


Die Verbotene Stadt: Winterzauber hinter Palastmauern

Weiter nördlich thront die Verbotene Stadt, das ehemalige Machtzentrum der chinesischen Kaiser. Im Winter wirken die endlosen Höfe und prächtigen Hallen besonders eindrucksvoll. Ohne die üblichen Touristenmassen hat man das Gefühl, durch die Geschichte zu wandeln.

Die roten Mauern und goldenen Dachziegel kontrastieren wunderschön mit dem winterlichen Weiß des Schnees. Es ist ein Moment der Zeitlosigkeit – eine Einladung, sich vorzustellen, wie Kaiser und Hofbeamte einst durch dieselben Höfe schritten.


Hutongs: Lebendige Geschichte in den Gassen

Pekings Hutongs, die engen Gassen mit ihren traditionellen Wohnhäusern, sind auch im Winter ein Erlebnis. Hier lebt die Stadt, auch wenn die Temperaturen fallen. Der Dampf von frisch gedämpften Baozi (gefüllte Teigtaschen) steigt aus kleinen Imbissbuden auf, während Bewohner Holz für ihre traditionellen Kohleöfen stapeln.

Ein Spaziergang durch die Hutongs bietet eine besondere Intimität. Die Geräusche der Stadt sind gedämpft und die wenigen offenen Türen lassen den Blick in warme Innenhöfe zu. In den Cafés und Teehäusern der Gegend wärmt man sich mit einer Tasse Jasmintee, während die Zeit in den geschichtsträchtigen Gassen stillzustehen scheint.


Der Beihai-Park: Ein zugefrorener See und kaiserliche Gärten

Einer der schönsten Orte für einen Winterspaziergang in Peking ist der Beihai-Park. Der See, der im Sommer von Booten befahren wird, friert im Winter zu und wird zu einer Eislaufbahn für Jung und Alt. Die Weiße Pagode auf einer Insel in der Mitte des Parks bietet ein perfektes Fotomotiv vor der Kulisse des glitzernden Schnees.

Die Gärten des Parks, einst ein Rückzugsort für Kaiser, sind im Winter besonders friedlich. Die kahlen Äste der alten Bäume ragen wie Scherenschnitte in den Himmel, und die verschneiten Pavillons laden zu Momenten der Besinnung ein.


Wintergerichte: Kulinarische Wärme in der Kälte

Kein Winterspaziergang in Peking ist komplett ohne eine kulinarische Pause. Die berühmte Pekingente, serviert mit dünnen Pfannkuchen, Frühlingszwiebeln und Hoisin-Sauce, ist in den kalten Monaten besonders beliebt. Auch heiße Töpfe (Hotpot) sind eine traditionelle Wintermahlzeit, bei der man sich gemeinsam um einen brodelnden Topf versammelt und Fleisch, Gemüse und Tofu darin gart.

Straßenhändler bieten zudem wärmende Snacks wie gebratene Süßkartoffeln oder Zuckeräpfel an, deren süßer Duft die Luft erfüllt.


Eine Reise durch Zeit und Stille

Ein Winterspaziergang in Peking offenbart eine Stadt, die trotz ihrer Größe und Modernität eine tiefe Verbindung zu ihrer Geschichte und Kultur bewahrt. Ob in den kaiserlichen Tempeln, den geschäftigen Hutongs oder den stillen Gärten – die winterliche Atmosphäre lädt dazu ein, Peking aus einer neuen Perspektive zu erleben.

In der Kälte des Winters zeigt die Stadt ihre warme Seele und der Besucher wird Zeuge eines einmaligen Zusammenspiels von Tradition und Moderne.

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